Breiter Algenteppich auf dem Simssee.


Beitrag von Dr. Gerhard Vilmar „Aktionsgruppe sauberer Simssee“ (26.5.2021)


Heute Morgen sind die ersten Simsseeschwimmer wieder nach Hause gegangen, als sie in Ecking einen mehrere Hundert Meter langen und sehr breiten Algenteppich vorfanden. Ähnliche Situation in Pietzing. Bei 15 Grad Wassertemperatur! Der Simssee als Tourismusziel und Naherholungsgebiet?


„Klimawandel lässt Algen aufblühen“ schrieb die OVB am 12. Mai. Klar, der Klimawandel ist einfach so vom Himmel gefallen. So ähnlich wie die 630.000 Tonnen Atommüll vom Himmel gefallen sind, die in einem Endlager für die nächsten 1 Million Jahre langsam zerfallen sollen. Wegen der geologischen Gegebenheiten bietet sich offenbar ganz besonders der Chiemgau an. Entscheidung 2031.
Und dann fallen auch noch dauernd so viele Güter vom Himmel, dass wir unbedingt einen Brenner-Nordzulauf brauchen.


Die Ratzinger Höhe gehört hauptsächlich zum Gemeindegebiet Rimsting. Aber Frasdorf ist, ebenso wie Rimsting und Prien, nicht am Simsseeschutz des Abwasserzweckverbands beteiligt!


Schreiben vom 22.4.2021 von Herrn Wolfgang Hampel, gerade in den Ruhestand verabschiedeten Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Rosenheim: „zu den Gully-Abflüssen gibt es keine Abstandsauflagen. Dennoch hat der Landwirt Sorge zu tragen, dass kein direkter Eintrag oder Abschwemmen von Nährstoffen in oberirdische Gewässer stattfindet (DÜV §5 Abs.2). Dazu zählt auch der Abfluss über den Gully.“

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat mir Einsicht in das Gutachten der österreichischen Seewissenschaftler zugesichert, die seit 3 Jahren den See untersuchen – aber erst nach Abschluss des erweiterten Monitorings. Wann das wohl ist?


Der Ringkanal um den Simssee wurde 1995 fertiggestellt. Das OVB vom 12.5.2021 zitiert Herrn Dr. Roch vom Wasserwirtschaftsamt zum Simssee: „Die letzten 15 bis 20 Jahren sei die Qualität nicht besser, aber auch nicht schlechter geworden.“ Dies entspricht genau dem Zeitraum, seitdem die Landwirte im Rahmen des Simsseeschutzprogramms des Abwasserzweckverbands beraten werden. Dafür wurden bislang 17 Jahre lang je 30.000 € ausgegeben = mehr als eine halbe Million €!

Die EU-Wasserrahmenrichtlinien fordern bis 2027 für die Oberflächengewässer einen guten Zustand (Note 2). Der Simssee hat nur den Zustand „mäßig“ (Note 3).


Das Landesamt für Umwelt schreibt im Bericht zur Lage des Simssees (Stichtag 22.12.2020):

„Verschmutzung mit Schadstoffen; Erhöhter Gehalt an Nährstoffen. Einschätzung, ob Umweltziele bis 2027 ohne ergänzende Maßnahmen erreichbar: Ökologie: unwahrscheinlich; Chemie: unwahrscheinlich.

“Phytoplankton: Verschlechterung von 2015 = Note 2 auf aktuell = Note 3.

Chemischer Zustand: 2015: „nicht gut“; aktuell „nicht gut“.

„Prognostizierter Zeitpunkt der Zielerreichung: Ökologie: 2028-2033; Chemie: nach 2045. Begründung: natürliche Gegebenheiten und unverhältnismäßig hoher Aufwand.“

Erfolg hat 3 Buchstaben: TUN!

Dann ist es wohl unsere Aufgabe als Bürgerinitiative, über Bürgeranträge und Bürgerbegehren in den einzelnen Gemeinden die Bürokratie zu beschleunigen.


Gerhard Vilmar

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