
In ihrer Aufstellungsversammlung für die Marktgemeinderatsliste eröffneten die Endorfer Grünen gemeinsam mit Katharina Schulze (Fraktionssprecherin der Grünen im bayerischen Landtag) den Wahlkampf.
20 Frauen und Männer stellen sich am 15. März 2020 den Endorfer Bürgerinnen und Bürgern zur Wahl. Angeführt wird die Liste von den beiden amtierenden Gemeinderäten Eduard Huber und Züleyha Düzenli. Eduard Huber tritt auch als Bürgermeisterkandidat an.
Katharina Schulze lobte in ihrer Gastrede die strenge Quotierung der Liste, die auf der Hälfte der Plätze Frauen aufstellt: „Es ist wichtig, dass auch gerade junge Mütter eine Stimme in den Gemeindeparlamenten bekommen. Sie und ihre Ideen fehlen dort schmerzlich.“ Schulze schwor die Partei auf die zentralen Themen dieses Wahlkampfs ein: Klimaschutz und das Eintreten für eine demokratische, offene Gesellschaft.
Eduard Huber sprach als Bürgermeisterkandidat vom Gemeinwohl, das wieder Maßstab kommunalen Handelns werden müsse: „Von einem Kreisel hat der Endorfer Bürger nichts. Ein Kreisel verflüssigt nur den Autoverkehr und führt zu einer größeren Gefährdung für alle übrigen Verkehrsteilnehmer. Ziel muss es sein, die Bahnhofstraße wieder für Fußgänger und Radfahrer attraktiv zu machen. Dort soll es Plätze geben, auf denen man sich treffen und in Ruhe einen Kaffee trinken kann. Und erst dann wird sie eine einem Kurort angemessene Straße.“
Eduard Huber schlug ebenso vor, den 76-prozentigen Anteil, den die Gemeinde an der Gesundheitswelt Chiemgau (GWC) AG hält, behutsam zu vermindern: „Es ist absurd, dass eine überschuldete Gemeinde ein Aktienpaket an einem Konzern mit Kliniken in Prien, Seebruck und Bad Endorf hält. Dieses Aktienpaket hat in den letzten Jahrzehnten keine oder nur lächerlich geringe Dividenden abgeworfen. Und gleichzeitig weiß Bad Endorf nicht, wie es seine Pflichtaufgaben im Haushalt erledigen soll. Im Sinne des Gemeinwohls wäre es viel besser, wenn Teile des dort gebundenen Kapitals für den Bau der Schulen und Kindergärten zur Verfügung stehen würden.“
Auf der neu aufgestellten Liste finden sich Endorfer Bürger aus allen Bereichen des Gemeindelebens. Der emeritierte Seenforscher Professor Dr. Otto Siebeck warnte in seiner Rede eindringlich vor dem dramatischen Schwund der Pflanzen und Tierarten: „Dieser Schwund macht sich auch vor unsere Haustüre im Gebiet der Hemhof-Eggstätter Seenplatte bemerkbar. Wir müssen möglichst schnell mit denjenigen ins Gespräch kommen, die sich um diese Flächen kümmern – und das sind die Landwirte.“
Martin Both
Die Grüne Liste im einzelnen:
Platz 1 Eduard Huber 59 Jahre Dipl.-Informatiker
Platz 2 Züleya Düzenli 30 Jahre Pharmazeutisch-techn. Assistentin
Platz 3 Magdalena Restle 52 Jahre Sozialpädagogin
Platz 4 Martin Both 48 Jahre Journalist
Platz 5 Christine Wildgruber 49 Jahre Biologin
Platz 6 Manfred Jäger 70 Jahre Pensionär
Platz 7 Mareike Melain 42 Jahre Dipl.-Biologin
Platz 8 Wolfried Pauly 61 Jahre Promoter Biolebensmittel
Platz 9 Verena Pilger-Lampersberger 45 Jahre Ärztin
Platz 10 Thomas Restle 54 Jahre Netzwerkadministrator
Platz 11 Irmgard Jäger 70 Jahre Rentnerin
Platz 12 Dr. Hans Eberle 69 Jahre Arzt
Platz 13 Sabine Niederthanner 49 Jahre Bankkauffrau
Platz 14 Rolf Jacob 53 Jahre Physiotherapeut
Platz 15 Magdalena Jäger 24 Jahre Auszubildende Heilerziehungspflegerin
Platz 16 Florian Ziegler 46 Jahre Ofenbauer
Platz 17 Ulrike Altenried 59 Jahre Architektin
Platz 18 Dr. Otto Siebeck 89 Jahre Professor im Ruhestand
Platz 19 Maria-Luise Weichselbaumer 55 Jahre Verwaltungsbeamtin
Platz 20 Robert Hell 66 Jahre Entwicklungsberater
Ersatzkandidat/in
Platz 1 Jeanette Sonntag 48 Jahre Beamtin
Platz 2 Hartmut Sonntag 58 Jahre selbständig
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