Energie und Klima – Wann packen wir endlich in Bad Endorf an?

Stellen wir uns vor, wie der Alltag unter Einhaltung der Maßnahmen in der Coronakrise verlaufen wäre, wenn es heuer so heiß wie in den letzten Jahren geworden wäre.

Beispielsweise hätten wir beim Einkauf gespürt, dass die gekühlte Luft des Discounters wesentlich schneller durch die Klimaanlage des Geschäfts umgewälzt wird. Der Kunde soll ja im angenehm tempertieren Geschäft verweilen, soll sich beim Einkauf wohl fühlen und muss wegen der möglichen Ansteckungsgefahr durch vermehrten Luftaustausch geschützt werden. Das verbraucht enorm viel Energie.

Die Sommertage sind im Vergleich zu den Jahren meiner Kindheit und Jugend ungleich heißer und trockener. Früher war die Winterzeit nass und kalt. Wenn es damals gut lief, gab es Schnee. Heutzutage vermissen wir sogar im Winter die Niederschläge.

Wir spüren die ersten Auswüchse der weltumspannenden, allzu schnell ablaufenden Klimaerhitzung und wir wissen, dass wir den Klimawandel verursachen und weiterhin antreiben.

Zur Erinnerung:
Kohle, Erdöl und Erdgas holen wir aus den Tiefen unserer Erde und verbrennen diese Rohstoffe. Wir gewinnen daraus Energie für Autos, Strom, Heizung und Kühlung. Über hunderte von Millionen Jahren haben sich aus absterbenden Algen, Pflanzen und Tieren Kohle, Erdöl und Erdgas gebildet; sofern diese organischen Reste in den Sedimenten gegen die umgebende Luft verschlossen wurden.

Seit Beginn der Industrialisierung setzen wir über die Verbrennung so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre frei, dass sich seither der CO2-Gehalt mehr als verdoppelt hat. Dadurch treiben wir den Treibhauseffekt unnatürlich an. Und das ist ein epochales Problem. Und egal, ob wir daran „glauben“ oder nicht, das Problem bleibt bestehen. Ähnlich wie bei Corona.

Vielleicht gibt es heuer einen milden Winter. „Dank“ des Klimawandels. Dann wird weiterhin der Besuch von Restaurants, sehr kleinen Veranstaltungen und Kinos möglich sein. Nur: Diese großen Räume müssen dann geheizt werden und gleichzeitig muss aus dem gleichen Grund wie im Sommer die Luft stetig ausgetauscht werden. Das braucht nochmals mehr Energie als die sommerlichen Maßnahmen.

Was können wir tun, außer zur Eindämmung der Pandemie Abstand halten und Maske tragen?
Im Bereich der Klimakrise gilt das Gleiche wie seit Jahren: Weniger Energie – vor allem aus fossilen Energieträgern – verbrauchen, Energie effizient nutzen, den Zubau von erneuerbaren Energien voranbringen und auch weniger Fleisch essen. Natürlich müssen wir anders mobil sein. Es gilt, die geschenkte Energie von Sonne und Wind umzuwandeln. Gemeint ist natürlich, Strom aus Sonnenlicht durch Photovoltaikanlagen, warmes Wasser von der Sonne durch solarthermische Anlagen und endlich Stromerzeugung durch Windräder.

Übrigens habe ich bei Reisen die Gewissheit gewonnen, dass Windkraftanlagen keinen Lärm verursachen und die Anlagen nur kurzzeitig Schatten werfen.
Die immer wiederkehrende Diskussion über Abstandsregelungen zu Windkraftanlagen soll in unseren Köpfen ein Problem erzeugen.

Ich möchte auf den Energienutzungsplan für Bad Endorf vom August 2014 aufmerksam machen. Dieser ist im Wesentlichen und im Detail immer noch gültig und kann über die Webseite der Marktgemeinde heruntergeladen und eingesehen werden.
Hoffentlich kommt im Gemeinderat die Bestellung einer Energieberaterin oder einer Klimaschutzmanagerin zustande.

Thomas Restle

ist Mitglied im Endorfer Ortsverband der Grünen. Er setzt auf nachhaltige Energie.

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