Die Trauer und Empörung bei vielen Menschen in Bad Endorf ist groß:
Sie sind enttäuscht, daß Bürgermeister, CSU und SPD entschieden haben, weder Preis noch Rahmenbedingungen für den Kauf der Immobilien des Katharinenheimes zu klären – sonders bereits dazu nein gesagt haben. Nun wird das Katharinenheim in die Hände eines privaten Investors übergehen. Wir würden uns wohler fühlen, wenn die Gemeinde durch den Besitz der Grundstücke und Häuser weiterhin hätte sicherstellen können, daß das Katharinenheim in der jetzigen Form erhalten bleibt.
Darüber wollen wir aber nicht ein anderes Thema vergessen:
Seit Jahren fordern die Grünen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Bad Endorf. Bereits vor über acht Jahren – im September 2016 – beantragten wir Grüne, an der Chiemseestraße günstigen Wohnraum zu schaffen.
Die Bedingungen waren und sind gut: Das Grundstück neben dem Autohaus gehört der Marktgemeinde und kann als Eigenleistung eingebracht werden. Und es gibt weiterhin hohe Förderungen durch das Land Bayern. Vereinfacht gesagt: Der Bau von bezahlbarem Wohnraum würde Wohnungssuchenden helfen – und sich zudem innerhalb von 10 bis 15 Jahren für die Marktgemeinde rentieren. Dieser Logik sind eine Reihe von Gemeinden auch in unserem Landkreis gefolgt und haben als Kommune bezahlbare Wohnungen geschaffen.
Nicht so aber in Bad Endorf:
Auch hier ist der Bedarf an Wohnungen groß. Das Grundstück ist allerdings immer noch eine Wiese. Interessierte Bauträger und Projektpartner wurden abgewiesen – und das Vorhaben verschwand in den Schubladen der Verwaltung.
In dieses Bild paßt auch, daß der TSV Bad Endorf bereits im Juni 2024 dem Bürgermeister anbot, den Sportplatz am Ströbinger Hang der Marktgemeinde auf Erbpacht für ein Wohnprojekt zu überlassen. Gleichzeitig legte der TSV einen gut erarbeiteten Plan vor, wie die Gemeinde bis zu 140 Wohnungen finanzieren und erstellen könnte. Bis heute – 10 Monate später – hat der Bürgermeister dieses Angebot dem Marktgemeinderat nicht vorgelegt.
Es bleibt nur ein Fazit: Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum werden von Bürgermeister und CSU als nicht besonders dringend angesehen.
Und auf das übliche Argument, dafür gäbe es im Haushalt kein Spielraum, lassen sich folgende Fragen dagegen setzen:
Welche Kommune von der Größe Bad Endorf leistet sich eine 76-Prozent-Beteiligung an einem Klinikkonzern, der drei Krankenhäuser betreibt, von denen die Bürger Bad Endorfs allerdings nur bescheiden profitieren? Wie wäre es, diese Beteiligung kontrolliert auf knapp über 50 Prozent abzusenken?
Bad Endorf behielte die Mehrheit an der GWC, gewönne aber dadurch wieder mehr finanziellen Spielraum. Das Katharinenheim ist für die Kommune verloren.
Aber beim dringenden Thema „Bezahlbares Wohnen“ sollte die Marktgemeinderat nicht den gleichen fatalen Fehler nochmal begehen – sondern endlich und zügig Planung und Realisierung vorantreiben.
Eduard Huber
Da wird klar, was in der Endorfer Gemeindeverwaltung, beim Bürgermeister und bei CSU/SPD fehlt:
Eine Vorstellung vom Gemeinwohl, echte
Weitsicht, Gestaltungswille und Schwung.
Stattdessen sehen wir seit Jahren: „Verwalten statt Gestalten“…
So bringt man eine Gemeinde nicht gut in die Zukunft.