Gut 200 Endorfer schwangen sich im vergangenen Herbst auf ihre Räder, um mehr Platz und Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer zu fordern.
Ein Demonstrationszug, wie er innerhalb der Ortsgrenzen Bad Endorfs kaum je zuvor stattgefunden haben dürfte, legte damals gute zwei Stunden lang den Autoverkehr lahm.
Was hat sich seitdem getan?
Die Antwort ist schnell gegeben: Nichts!
Während die größte Fraktion im Rat noch intensiv über ein „Gesamtkonzept“ für den Endorfer Verkehr zu brüten scheint, pflegen Verwaltung und Bürgermeisterin ein ausgesprochenes Desinteresse an den Themen Fahrradverkehr und Fußwegsicherheit.
Lediglich im Zusammenhang mit dem geplanten Schulzentrum am Ortsrand fühlt man sich jetzt bemüßigt, ein paar Gefahrenstellen zu begutachten und an einige bescheidene Lösungen denken.
Den Demonstrationsteilnehmern wurde im Herbst eines klar:
Bad Endorf hat in den vergangenen Jahrzehnten den Autos mit Parkplätzen und Straßenraum viel zu viel Platz gelassen.
Verkehrsplanungen waren und sind auch jetzt noch ausschließlich darauf ausgerichtet, den Autoverkehr am Laufen zu halten.
Überzeugende Lösungsschritte, die Fußgängern und Radlern zugute kämen, haben wir weder im städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) noch bei den Planungen für den Kirchplatzkreisel gesehen.
Dabei wären erste Schritte leicht gemacht:
Warum nicht zum Beispiel die Langbürgnerseestraße zur Fahrradstraße erklären, sodass der Fahrradverkehr in Nord-Südrichtung dort Vorrang vor den Autos hätte?
Warum nicht die Katharinenheimstraße für Radler öffnen?
Würde nicht die Erweiterung des Panoramaweges auch Fahrradfahrern einen attraktiven und sicheren Weg in Richtung Seenplatte ermöglichen?
Und warum nicht Teile des überreichen Parkraums an der Bahnhofsstraße der Sicherheit von Fußgängern zu Gute kommen lassen?
Wir Grünen werden bei diesem Thema nicht locker lassen.
Wir wünschen allen schöne Ferien.
Und vielleicht steigen sie an Ihrem Urlaubsort ab und zu auf’s Fahrrad
– und erfreuen sich an großzügigen Radwegen und an Orten, die nicht nur Autos, sondern auch Fußgängern und Radlern Platz bieten.
Martin Both / Eduard Huber
eghuber@gmail.com

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