Am Samstag, den 12. April unternahmen wir, die Bad Endorfer Grünen, zusammen mit interessierten Bürgern einen Spaziergang durch das Ortszentrum vom Bahnhof bis zum Rathaus. Wir wollten mit einer Bestandsaufnahme feststellen, wo überall Handlungsbedarf besteht, um das Ortsbild für Einwohner, Besucher und Kurgäste zu verbessern.
Bad Endorf hat schöne Ecken und ansehnliche Häuser, die durchaus zu schätzen sind. Der Rundgang begann allerdings an der „Dauerbaustelle“ Bahnhofsgebäude, nicht gerade ein Willkommens-Aushängeschild für ankommende Besucher. Das verwahrloste Gebäude des Cafés Jana und der leerstehende „Gasthof zur Eisenbahn“ trüben ebenfalls den Eindruck eines Ortes, der sich in dem Bildband, der in der Tourist-Info erhältlich ist, als „Juwel des Chiemgaus“ bezeichnet. Auffällig sind in der Bahnhofstrasse auch der teilweise sehr schlechte Zustand der Fahrbahn, die zu schmalen Bürgersteige, ein fehlender Radweg, der hohe Leerstand an Geschäften und natürlich die ständige Autolawine durch den Ort.
Unser Spaziergang führte weiter über den ungepflegten Moosbauerplatz mit kaputtem Pflaster, gefährlich für Fußgänger bei schlechter Beleuchtung, und der fast schon gespenstischen Szene leerstehender Läden und des Restaurants. Vorbei ging es dann am wirklich schönen Bau des Katharinenheimes zu dem Schandfleck der Ruine vor der Rewe-Parkplatzeinfahrt sowie des zwischen Ruine und Katharinenheim befindlichen, brachliegenden Grundstücks mit Müll und Erdhaufen.
Gegenüber, direkt im Ortszentrum befindet sich dann der marode Großparkplatz. Es ist unverständlich, dass es hier noch keine Planung für ein attraktives Ortszentrum unter Einbindung von Kirche und Rathaus gibt – für die Autofahrer gäbe es sicher Park-Alternativen etwas außerhalb des Ortes in Fußgänger-Reichweite. Positiv sind die Pläne der Gemeinde zur Sanierung des „Haus des Gastes“ mit Integration des Bauernmarktes. Die bisher für den Markt genutzte Lagerhalle wird dann hoffentlich der Spitzhacke geopfert werden.
Es ist uns bewusst, dass viele der vorstehend genannten Probleme nicht in die direkte Verantwortung der Gemeinde fallen. Jedoch ist es nach unserer Auffassung die Zuständigkeit der Gemeinde, für das Wohlbefinden, die Sicherheit und ein erträgliches Wohnumfeld der Einwohner zu sorgen und das bei den verantwortlichen Behörden bzw. Privatpersonen mit allem Nachdruck durchzusetzen.
Frederik Gothsche
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