Das freiwillige und bürgerschaftliche Engagement gilt als ein „Motor“ für die Integration in Endorf.
Aus der öffentlichen Aufmerksamkeit sind die Flüchtlinge in Bad Endorf schon längst verschwunden.
Im Dorfleben sind sie gut integriert. Ein Zeichen dafür, dass der Helferkreis Asyl eine sehr gute Arbeit leistet. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Helfern für die tolle Unterstützung und Zusammenarbeit herzlich bedanken.
Die Asylbewerber und inzwischen meistens anerkannten Flüchtlinge, die nun seit durchschnittlich fünf Jahren in Bad Endorf wohnen, haben sich in ihrer neuen Heimat gut eingelebt. Besonders bei den Kindern und Jugendlichen erfreut der sprachliche Fortschritt dank Kindergarten, Schule und Hort. Aber auch bei den Erwachsenen verbessert sich das Verständnis stetig, besonders nach Arbeitsanstellung oder Schulbesuch. Teilweise wurden bereits Führerscheinprüfungen in deutscher Sprache absolviert, wobei Formalitäten zu erledigen nach wie vor eine Schwierigkeit ist.
Neben Arbeits- und Ausbildungssuche bereitet die Wohnungssuche große Schwierigkeiten. Anerkannte Flüchtlinge gelten als Fehlbeleger in den Unterkünften, die vom Landratsamt angemietet wurden. Auch ist die Dauer dieser Anmietungen oft ungewiss. Eine Unterkunft mit zwölf Personen in der Katharinenheimstraße wurde im März geschlossen, die Bewohner, darunter eine Familie mit fünf Kindern und eine hochschwangere Frau mussten schweren Herzens die vertraute Umgebung verlassen. Sie wurden in andere Unterkünfte im Landkreis verteilt. Teilweise erhalten sie weiterhin unsere Unterstützung.
Gerne hätten sie eine Wohnung hier angemietet. Aber die Hoffnung wird nicht aufgegeben, dass sich irgendwann auch für sie Verständnis und Platz findet.
Erfreulich läuft das Nähprojekt der Selbsthelfer e.V. seit dreieinhalb Jahren montags im katholischen Pfarrheim Bad Endorf: Flüchtlinge nähen unter Anleitung ehrenamtlich für andere soziale Einrichtungen.
Der ehrenamtliche Deutschkurs, ebenfalls im Pfarrheim abgehalten, wurde nach vier Jahren ausgesetzt. Die Caritas bietet für Geflüchtete wöchentlich immer donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr im evangelischen Gemeindesaal Bad Endorf eine Sprechstunde an.
Nach wie vor sind aber auch die ehrenamtlichen Helfer für persönliche Belange tätig (u.a. Jobsuche, Deutsch- und Hausaufgabenhilfe, Arzt- und Behördengänge, Formalitäten), dazu gibt es monatlich einen Helfertreff im evangelischen Gemeindesaal. (siehe Aushang und OVB). Vielen Dank allen für bisherige und künftige Unterstützung jeglicher Art! Dazu hoffen wir auch, dass sich für manchen Schützling noch einiges zum Guten wendet (Familienzusammenführung, Bleibeperspektiven, Gesundheit).
Züleyha Düzenli
ist Referentin für die Belange der Flüchtlinge im Endorfer Marktgemeinderat.
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