Auf der Jahreshauptversammlung des Partnerschaftsvereins Volovec / Bad Endorf am vergangenen Sonntag wurde Manfred Jäger zum Ehrenvorstand gewählt.
Wir gratulieren!
Rosi Ammelburger führte im Anschluß ein Interview mit dem frisch gewählten Ehrenvorstand Manfred Jäger:
1. Was bedeutet Dir der Ehrenvorstand?
Sehr viel. Es ist eine Anerkennung und Würdigung meines langjährigen Einsatzes zum Gelingen der Partnerschaft mit Volovec . Damit verbunden ist auch die Wertschätzung, die mir die Vorstandschaft und die Mitglieder des Vereins ausdrücken. Es ist ein sehr gutes und dankbares Gefühl, einen kleinen Beitrag für die Völkerverständigung und der Hilfe in Not geleistet zu haben.
2. Wann hast du mit Engagement für die Ukraine angefangen?
Im Dezember 1991: Es kamen Meldungen über Radio und Fernsehen über die Nöte in der ehemaligen UdSSR. Die Bevölkerung war aufgerufen, mit humanitärer Hilfe den Menschen beiseite zu stehen. Da die Ukraine geografisch uns am nächsten liegt, haben wir uns für dieses Land entschieden. Nachdem es ein sehr großes Land ist, haben wir bewusst eine Region im westlichen (Transkarpatien) gewählt. Es handelt sich um eine der ärmsten Regionen der Ukraine.
3. Was waren die Beweggründe?
Mir war daran gelegen, nicht nur mit einer Geldspende mein Gewissen zu beruhigen, sondern vor Ort den Menschen zu helfen. Meine Motivation war in den Anfangsjahren die akute Krisenhilfe. Darüber hinaus wollte ich zu einer positiven Entwicklung der Region beitragen mit dem Ziel, eine dauerhafte Partnerschaft zu entwickeln.
4. Wie siehst Du heute den Verein?
Die Partnerschaft und der Verein hat sich über 29 Jahre gut entwickelt. Natürlich gab es gelegentlich Rückschläge aufgrund der politischen Situation in der Ukraine, die aber mit Geduld und Zuversicht gut gemeistert wurden. Der Verein wird aufgrund seiner langjährigen Hilfe von der Bevölkerung in beiden Orten gut wahrgenommen. Es ist erfreulich, was sich im Bereich Schulpartnerschaft, Kultur und Sport, medizinischer Hilfe für Kleinkinder und bei der Unterstützung von Kindergärten, Altenheimen und Feuerwehren entwickelt hat.
5. Wo steht der Verein heute?
Mit der neuen Vorstandschaft unter der Leitung von Markus Heiss bin ich zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren die Partnerschaft mit Volovec weiter gedeihen wird. Die meisten Vorstandsmitglieder bringen viel Erfahrung ein, so dass mir um die partnerschaftliche Beziehung mit Volovec nicht bange ist. Zudem haben wir auf ukrainischer Seite mit der Volovecer Partnerschaftsbeauftragten Nelly Zhogno eine verlässliche und sprachgewandte Unterstützerin an unserer Seite.
6. Wie siehst Du die Zukunft für den Verein?
Für eine zukunftsfähige Vereinsarbeit braucht es großes zeitliches Engagement und ein gesundes Verhältnis zwischen solider Arbeit einerseits sowie Kreativität und Flexibilität andererseits. Ein Beispiel dafür ist das „Kuhpaten-Projekt“, eine pfiffige Idee zur Unterstützung von bedürftigen Familien. Konkrete Projekte gehören ebenso dazu wie Visionen für die Weiterentwicklung der Region. Dafür sehe ich die neue Vorstandschaft gut gerüstet. Für die Zukunft wünsche ich mir noch, dass wir verstärkt junge Leute für die Vereinsarbeit gewinnen können.
Interview und Bild: Rosi Ammelburger.
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