Die Deutsche Bahn AG will drei alte Robinien unmittelbar am Bad Endorfer Bahnhof fällen lassen. Der Konzern ist nicht mehr bereit, das Laub der gesunden Bäume, die im Übrigen selbst in Zeiten des Klimawandels als äußerst robust gelten, von den Dächern der Unterführung und dem angrenzenden Fahrradabstellplatz zu entfernen. Das erfuhr die Ratsfraktion der Grünen während der Sitzung des Bad Endorfer Marktgemeinderates am 8. Dezember 2020.
Für die Grünen kommt dieser Schritt äußerst überraschend. Noch im Sommer hatte sich der Marktgemeinderat bei einem Ortstermin mit Vertretern der Bahn über die Bäume verständigt. Einhellig sprach sich das Gremium für den Erhalt der Bäume aus, die nicht nur Eisdiele und I-Punkt beschatten, sondern mit ihrem über Jahrzehnte gewachsenen Blattwerk einen wichtigen Beitrag zur Begrünung des Ortsbildes und zum Schutz des Klimas leisten.
„Für uns ist es unverständlich, wie ein Konzern, der sonst aggressiv für sich als klimafreundliches Verkehrsmittel wirbt, derart sorglos mit den Bäumen auf den eigenen Betriebsflächen umgehen kann“, wundert sich Gemeinderätin Magdalena Reste. Die hohen Bäume prägten das Ortsbild und erlaubten Gästen wie Einheimischen beim Ankommen am Bahnhof einen ersten freundlichen Blick auf Bad Endorf. Es räche sich jetzt bitter, dass ein Grüner Antrag auf eine Baumschutzverordnung vor wenigen Jahren noch von einer breiten Mehrheit im Gemeinderat unter fadenscheinigen Argumenten abgelehnt worden sei.
„Dass alter Baumbestand eine wichtige Rolle beim Abbau des Klimagases CO2 spielt, muss man im Jahr 2020 wohl niemandem mehr erklären. Dass gerade die Bahn um bei der Beseitigung des Laubes ein paar Euro zu sparen, bereit ist über derart wichtige Fakten hinwegzusehen ist mehr als enttäuschend“, so Restle.
Martin Both, Fraktionssprecher.
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