Der Fraktionssprecher wurde Mitte Oktober von den Endorfer Grünen einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gewählt.
Zunächst gab die langjährige Landtagsabgeordnete Ruth Paulig einen unterhaltsamen Rückblick auf die Anfänge der Grünen in Bayern.
Anschließend benannten die Endorfer Grünen während einer Aufstellungsversammlung am 10. Oktober im gut besuchten Festsaal im Bauernwirt ihren Bürgermeisterkandidaten für die kommende Kommunalwahl.
Mit Fraktionssprecher Eduard Huber bewarb sich ein profiliertes Mitglied des Endorfer Gemeinderates.
Die zu Ende gehende Sitzungsperiode des Rates sieht Huber als weitgehend verschenkte Zeit. Bis auf wenige Pflichtaufgaben wurde kaum etwas für Bad Endorf erreicht.
Das Großprojekt Entflechtung will er nicht als Erfolg gelten lassen:
„Bad Endorf zählt unverändert zu den Gemeinden mit den höchsten Schulden im Landkreis. Selbst die Pflichtaufgaben wie der Bau des neuen Kindergartens oder der neuen Schule sind bei der gegenwärtig klammen Finanzlage der Gemeinde nur mit gewaltigen Tricksereien im Haushaltsplan machbar. Bad Endorf hat von der Entflechtung nichts. Wir sitzen auf einer Millionen schweren Beteiligung an einem Klinikkonzern, die kaum Dividenden bringt und uns Endorfern nichts nützt.“
Huber versprach den Endorfern, sich als Bürgermeister für eine Gemeindepolitik einzusetzen, die jedem Bürger und jeder Bürgerin der Gemeinde zugutekommt.
„Wir müssen uns einen Rahmen geben, in dem wir zuallererst nach dem Gemeinwohl fragen – und danach erst Einzelinteressen berücksichtigen.“
So sehe es nicht zuletzt die bayerische Verfassung vor. Dass inzwischen Kommunen wie Kirchanschöring nach der Maßgabe der Gemeinwohlökonomie planen und wirtschaften, bekräftige ihn in seinem visionären Ziel.
Wenn Bad Endorf schon einen Kreisel plane, dann solle nicht nur der Durchgangsverkehr davon profitieren, sondern zuallererst die Endorfer Bürgerinnen und Bürger.
Und die bräuchten zu allererst gesicherte Übergänge und ausreichend Platz, um sich im Ort auch ohne Auto bequem und sicher bewegen zu können.
“In Sachen Energiewende ist in Bad Endorf nichts passiert. Örtliche Initiativen wie die ‚Bürgerenergie Bad Endorf’ wurden mehr oder weniger abgewürgt. Selbst die Einstellung eines Energieberaters lehnte der Marktgemeinderat ab – eine völlig sinnlose Entscheidung, da er durch öffentliche Förderung kaum etwas gekostet hätte.”, so Huber. Er habe weit ambitioniertere Ziele: „Warum wollen wir nicht Bad Endorf zu einer energieneutralen Kommune machen?“
Nicht zuletzt mahnte er mehr Transparenz und mehr Bürgerbeteiligung für die Kommune an. „Ich habe überhaupt kein Problem damit, mich vor jeder einzelnen Ratssitzung als Bürgermeister im Rahmen einer offenen Fragestunde den Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu stellen.“
Im Anschluss an die Bewerbungsrede wählten die Endorfer Grünen ihren Fraktionssprecher einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten.
„Ich finde es erfreulich“, so der Sprecher des Ortsverbandes, Martin Both, „dass unser Engagement in den vergangenen sechs nicht nachgelassen hat, sondern im Gegenteil immer weiter gewachsen ist.“
Ein gutes Beispiel dafür: Mit Sabine Niederthanner konnte an diesem Abend auch ein neues Mitglied im Ortsverband begrüßt werden.
Martin Both
Bild (Ammelburger):
Sabine Niederthanner, Eduard Huber, Ruth Paulig
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