Wie geht’s dem Simssee?

Nach zwei Jahren liegt nun endlich der Bericht der seewissenschaftlichen Untersuchung des Simssees für die Jahre 2018-2020 vor.
41 Kartierungsabschnitte werden ausführlich betrachtet und der Verlauf für die Jahre 2018-2020 graphisch eindrücklich verdeutlicht (Seite 106), sowie den Ergebnissen von 1991 gegenübergestellt (Seite 120).
Die Umweltstudie vermittelt einen besorgniserregenden Zustand des Simssees.

Her der Link zur Untersuchung:
https://www.lfu.bayern.de/…/abschlussbericht_makrophyten_si…

Dem eiligen Leser hier ein paar Original-Abschnitte:

„Die Bewertung der Nährstoffsituation mit dem Makrophytenindex zeigte, dass sich die diesbezüglichen Verhältnisse im Untersuchungszeitraum verschlechterten. Der Makrophytenindex des Gesamtsees stieg während der untersuchten Jahre stetig an, wodurch er im Jahr 2020 nicht mehr im Bereich eines „mäßig-erheblichen“, sondern eines „erheblichen“ Nährstoffbelastungsgrades lag. Auf Basis der vorhandenen Daten konnten keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Veränderungen ausgewählter chemisch-physikalische Parameter und der jeweiligen Ausprägung der Makro phytenvegetation abgeleitet werden. Die Ergebnisse legen allerdings nahe, dass es im Simssee während der Sommermonate zusätzlich zu den allochthonen Einträgen von Phosphor auch zu autochthonen Rücklösungsprozessen dieses Nährstoffs aus dem Sediment kommt. „(Seite 5)

„Der Makrophytenindex des Gesamtsees stieg während der untersuchten Jahre stetig an, wodurch er im Jahr 2020 gerade nicht mehr im Bereich eines „mäßig-erheblichen“, sondern knapp innerhalb eines „erheblichen“ Nährstoffbelastungsgrades lag.“ (106)

„Obwohl die Änderungen betreffend die Makrophyten im Simssee im Vergleich von 1991 und 2020 nicht allzu umfassend sind, muss die markante Abnahme der Characeen-Vegetation als deutliches Indiz dafür angesehen werden, dass sich der ökologische Zustand des Sees seither verschlechtert hat.“ (121)

„Wenngleich sich aus den in dieser Arbeit präsentierten Ergebnissen kein statistisch gesicherter Trend für die Entwicklung der aquatischen Vegetation in den nächsten Jahren ablesen lässt, wird vermutet, dass sich die Vegetationsverhältnisse weiter verschlechtern, falls keine gezielten Maßnahmen getroffen werden um die anthropogene Nährstoffzufuhr in den See zu verringern oder gar zu unterbinden. Durch den Klimawandel könnte sich die Situation weiter verschärfen. Es sollte daher der Zusammenhang zwischen den chemisch-physikalischen Verhältnissen im See und der Ausprägung der Makrophytenvegetation weiter untersucht werden, wobei der Fokus auf die Rolle der Sedimente zu legen wäre.“ (Seite 121)

Gerhard Vilmar

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